Begonnen hat alles mit den Grapefruits
1922 lernte Ernst Baumann in den USA einen ausgewanderten Schweizer Ingenieur kennen, der auf einer Farm begonnen hatte, Grapefruitbäume anzupflanzen. Ernst Bauman war von den positiven Auswirkungen auf die Gesundheit dieser damals in Spanien noch unbekannten Frucht überzeugt. Er liess sich fünf Bäumlein über den Atlantik nach Terrassa in Katalonien schicken, wo er einen Lederverarbeitungsbetrieb und einen Zweitwohnungssitz besass.
Von diesen ersten Bäumen liess er Äste auf Bitterorangenbäume pfropfen und baute seine kleine „Gartenplantage“ während fünf Jahren aus. In den späten Zwanzigerjahren machte er sich dann auf die Suche nach einem Stück Land in der für den Zitrusanbau besser geeigneten Provinz Valencia.
Kauf eines Bauernguts
Über einen Fellhändler aus Canals wurde Ernst Baumann aufmerksam auf ein zwar verwahrlostes aber käufliches Landgut, leicht erhöht und hübsch gelegen, zwischen den Dörfern Canals und Montesa. Begeistert von der Lage, überzeugt vom Potential der Parzellen für den Zitrusanbau und unerschrocken über die Tatsache, dass die Finca kein eigenes Wasser hatte, kaufte er das Grundstück. Er begann mit der Suche nach einer Quelle für die Bewässerung seiner künftigen Zitrusbäume.
Quellensuche und Firmengründung
Ein Stück Land mit einer ersten Quelle konnte Ernst Baumann bald erwerben. Kurz darauf folgte dann der Kauf einer Parzelle in Mangay, wo ein Wünschelrutengänger im Auftrag von Ernst Baumann Wasser gespürt haben soll. Darauf wurde gebohrt und gesprengt, bis auf 70m Tiefe effektiv Wasser zum Vorschein kam. Unser Wasser stammt heute noch vom «Pozo del Suizo» in Mangay.
Im Frühjahr des Jahrs 1929 gründete Ernst Baumann zusammen mit dem lokalen Fellhändler, Blas Vila und seinem Schwager Werner Müller auf der Casa del Mas die Produktionsgesellschaft Productos Agricolas de Canals (PAC). Ziel von PAC war es, ausschliesslich natürliche und gesunde landwirtschaftliche Erzeugnisse anzubauen.
Einstieg der vierten Generation
Nach dem Ableben von Ernst Baumann (1964), wurde die Finca zuerst von seinen drei Töchtern Annemarie, Verena und Lily und später von deren Töchtern und Söhnen weitergeführt. Als Anfang der 2000er die Interessen der verschiedenen Familienzweige auseinandergingen, suchte man nach einer Nachfolgerin oder einem Nachfolger, um den Betrieb weiterzuführen.
So übernahm Beatrice, eine Enkelin von Ernst Baumann, zusammen mit ihrem Mann Alexander und ihrem Sohn Boris im Juli 2004 die Plantage in Canals und die Vertriebsgesellschaft in Küsnacht. Boris führt nun seit bald zwanzig Jahren beide Betriebe in vierter Generation.
Umstieg auf biologischen Anbau
Zwei Jahre nach der Übernahme wurde die gesamte Produktionsfläche der Casa del Mas 2006 auf Bio umgestellt, 2009 erhielten wir das EU-Biozertifikat. Die Umstellung bedeutete primär eine Veränderung bei der Düngung und beim Pflanzenschutz. Den bislang verwendeten mineralischen Dünger ersetzten wir durch kompostierten Schafmist. Als Pflanzenschutzmittel setzen wir nur noch natürliche Substanzen und Nützlinge ein. Herbizide aus der konventionellen Landwirtschaft haben wir auf Casa del Mas bereits vor der Bioumstellung nicht verwendet.
Die ersten Jahre nach der Umstellung auf Bio waren nicht einfach für unsere Bäume. Sie mussten sich erst an ihre neue, magerere Kost gewöhnen. Dank einiger Anpassungen in der Bewirtschaftungsart, begannen sie bald wieder prächtig zu wachsen, zu blühen und Früchte zu tragen.
Fokus CO2 – Fussabdruck
In Zusammenarbeit mit der ETH Zürich haben wir 2020 zum ersten Mal den CO2-und Wasser-Fussabdruck unserer Zitrusfrüchte ausgerechnet. Die Installation einer Photovoltaikanlage, um die Tauchpumpe in unserer Quelle mit Strom zu versorgen war der erste Schritt in Richtung CO2-Verringerung.
Im Rahmen des geplanten Umbaus von Fincaräumlichkeiten zu weiteren Ferienwohnungen werden wir eine zweite Photovoltaikanlage und eine Wärmepumpe installieren. Zudem werden bei der geplanten Dachsanierung natürliche Dämmstoffe einsetzen. Weitere Massnahmen zur Optimierung der Verpackungsmaterialien und des Transports der Zitrusfrüchte werden konstant evaluiert und falls praxistauglich bald auch umgesetzt. Eine Testfahrt mit einem Elektro-LKW ist geglückt.